* 15. Juni 1884 in Böhmisch Kamnitz (Österreich-Ungarn); † 27. Juli 1962 in Dresden
Deutscher Grafiker, Maler und Illustrator
Josef Hegenbarths besonderes Interesse gilt der Darstellung von Mensch und Tier. Er illustriert viele Bücher und gibt Mappenwerke heraus. Hegenbarth erarbeitet sich unter Anleitung seines Vetter Emanuel Hegenbarth, der seit 1903 an der Dresdner Kunstakademie die neu gegründete Klasse für Tiermalerei leitet, die Voraussetzungen für sein Studium. Von 1908 bis 1915 ist er an der Akademie Schüler von Carl Bantzer, Oskar Zwintscher und Meisterschüler von Gotthardt Kühl. 1914 hat er in Dresden bei Emil Richter seine erste Ausstellung. Er folgt seiner Sehnsucht nach der böhmischen Landschaft und weilt ab 1917 in Prag, wo sich seine künstlerische Tätigkeit auf die Radierung und Zeichnung konzentriert.
Von 1920 bis 1936 nimmt er an den Ausstellungen des Deutschen Künstlerbundes teil. Ab 1924 ist er freier Mitarbeiter der Zeitschrift „Die Jugend“ und ab 1925 des „Simplicissimus“. 1926 wird er Mitglied der Wiener Secession und 1929 der Prager Secession. Die Nationalsozialisten diffamieren 1936 seine Kunst. Vor den Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg flüchtet er 1943 mit seinen Bildern nach Böhmisch Kamnitz. Im Oktober 1945 kehrt er nach Dresden zurück. Von 1946 bis 1950 ist Hegenbarth Mitarbeiter der in Berlin herausgegebenen Zeitschrift „Ulenspiegel“. 1947 erhält er in Dresden eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste. Mit dem Erreichen der Altersgrenze 1949 widmet er sich ausschließlich dem freien künstlerischen Schaffen. 1959 findet zu seinem 75. Geburtstag eine Ausstellung in der Nationalgalerie Berlin und in München statt. Ein Werkverzeichnis der rund 17.000 Handzeichnungen befindet sich derzeit im Aufbau.