Bekannt, Vergessen, Wiederentdeckt – Neue Würdigung einst geschätzter Namen

Pressemitteilung vom

Salongalerie „Die Möwe” zum dritten Mal auf der art KARLSRUHE | One-Artist-Show zeigt Ölbilder und Aktzeichnungen von Karl Kunz
 
Die Berliner Salongalerie „Die Möwe“ nimmt vom 22. bis zum 25. Februar zum dritten Mal an der art KARLSRUHE teil. Dem Galerieprofil entsprechend stehen zu Unrecht weitgehend vergessene Maler und Grafiker im Zentrum der Präsentation. Die hohe Qualität, Originalität, Kraft und Frische ihrer Kunst machte sie in den 1920er und frühen 1930er Jahren weithin bekannt. Doch infolge der Ausstellungsverbote im Nationalsozialismus und der Verluste im Zweiten Weltkrieg kennen heute nur noch relativ wenige Sammler und Kunstinteressierte ihr Schaffen.
 
Aus der Generation dieser Maler und Grafiker würdigt „Die Möwe“ in Halle 3 am Stand F30 diesmal insbesondere die künstlerische Leistung und Bedeutung von Erna Schmidt-Caroll, Curt Lahs, Werner Scholz und in einer One-Artist Show Karl Kunz. Ihre Kunstwerke stammen direkt aus dem Nachlass.
 
In den letzten Jahren ist das öffentliche Interesse am Schaffen der zu Unrecht vergessenen Künstler gewachsen. Immer häufiger erfahren ihre Werke in Ausstellungen die ihnen gebührende Anerkennung. Eines der jüngsten Beispiele dafür ist die Präsentation „Querköpfe“, die im Herbst 2017 Arbeiten von Erna Schmidt-Caroll gemeinsam mit Bildern von Otto Dix in Frankfurt/Oder zeigte.
 
Von Erna Schmidt-Caroll (1896-1964) sind Blätter mit Berliner Szenen aus den frühen 1930er Jahren zu sehen. Die Künstlerin gab – ähnlich wie ihre Zeitgenossen Jeanne Mammen, George Grosz und Otto Dix – Beobachtungen des Berliner Großstadtlebens wieder. 1929, 1930 und 1931 nahm sie an der Großen Berliner Kunstausstellung teil.
 
Curt Lahs (1893-1958) ist u.a. mit großformatigen Ölgemälden vertreten, die typisch sind für sein farbintensives, überwiegend abstraktes Spätwerk. Die Gemälde entstanden in den 1950er Jahren, in denen der Maler auch eine Professur an der Berliner Hochschule für Bildende Künste innehatte.
 
Von Werner Scholz (1898-1982) bringt „Die Möwe“ das Pastell „Tulpen“ von 1947 sowie Arbeiten aus seinem reichen späten Schaffen zur art KARLSRUHE mit. Scholz gehört zur zweiten Generation des deutschen Expressionismus. Die Nationalgalerie Berlin und das Wallraf-Richartz Museum in Köln kauften schon 1930 Arbeiten des Künstlers an. Scholz’ Bilder befinden sich heute z.B. in der Eremitage in St. Petersburg, im Lehmbruck-Museum Duisburg, in der Nationalgalerie Berlin und der Hamburger Kunsthalle.
 
Neben Bildern der genannten Künstler wartet die Messepräsentation mit weiteren Raritäten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf. Darunter die Wiederentdeckung des jung verstorbenen Leipziger Malers und Grafikers Leo Rauth (1884-1913), der in Tanzsälen, Nachtbars, Varietés und auf Rennplätzen seine charmanten Motive fand. Grazie in Gesten und Bewegungen charakterisieren seine handkolorierten Heliogravüren mit Seltenheitswert.
 
In ihrer One-Artist-Show stellt „Die Möwe“ einen der bedeutendsten Künstler Süddeutschlands im 20. Jahrhundert vor: den Maler Karl Kunz (1905-1971). Er setzte sich in einer surrealistischen Bildsprache mit Nationalsozialismus und Krieg auseinander. Nach 1945 schuf er eine expressiv-manieristische, von surrealer Symbolik gekennzeichnete Bildwelt. Die 1960er Jahre waren von großer Produktivität des Künstlers geprägt. „Die Möwe“ zeigt aus dieser Zeit neben großformatigen Ölbildern, die Kunz als künstlerischen Individualisten ausweisen, auch Aktzeichnungen, deren Figuren sich wie in einer Momentaufnahme in Bewegung befinden und mitunter schwebend wirken. Im Hamburger Bahnhof in Berlin war Kunz 2015/16 mit einem Ölgemälde in der Ausstellung „Die schwarzen Jahre” vertreten, die Schicksale von Künstlern und ihren Werken im Nationalsozialismus thematisierte. 2017 richtete das Kunsthaus Kaufbeuren eine umfangreiche Werkschau zu ihm aus. Sie finden die Salongalerie „Die Möwe“ in Halle 3 an Stand F30
 
Messedauer: 22. bis 25. Februar 2018
VIP-Preview und Vernissage: 21. Februar, 15 bis 21 Uhr
Standort der Salongalerie: Halle 3 Stand F 30 
Pressekontakt: Claudia Wall, 0170 7815045, mail@salongalerie-die-moewe.de 

Karl Kunz | Am Meer | 1968 | Öl auf Hartfaser | 136,5 x 132 cm
Karl Kunz | Am Meer | 1968 | Öl auf Hartfaser | 136,5 x 132 cm
Leo Rauth | Brandstiftung | 1911 | Heliogravüre, mit Gouache koloriert | 38 x 38 cm
Leo Rauth | Brandstiftung | 1911 | Heliogravüre, mit Gouache koloriert | 38 x 38 cm
Curt Lahs | o.T. | 1950er Jahre | Mischtechnik auf Hartfaser | 104 x 176 cm
Curt Lahs | o.T. | 1950er Jahre | Mischtechnik auf Hartfaser | 104 x 176 cm
Karl Kunz | Akt | 1961 | Bleistift, Kohle | 65 x 50 cm
Karl Kunz | Akt | 1961 | Bleistift, Kohle | 65 x 50 cm

Zurück