Projekttitel
Margarete Kubicka
Objektbeschreibung

* 20. Juni 1891 in Berlin, † 18. Juli 1984 ebena
 
Malerin und Grafikerin
 
Margarete Kubicka, eine Vertreterin des expressiven Kubismus, versteht ihre künstlerische Arbeit immer auch als politisches Wirken. So ist sie gemeinsam mit ihrem deutsch-polnischen Ehemann, dem Maler Stanislaw Kubicki, 1918 Mitbegründerin der polnischen Expressionistengruppe BUNT (dt. Revolte) und veröffentlicht in Pfemferts Zeitschrift „Die Aktion“ Druckgrafiken und Gedichte. 1922 gehört das Künstlerehepaar zu den Organisatoren der „Internationalen Ausstellung revolutionärer Künstler“ in Berlin. Im Jahr darauf tritt Margarete Kubicka der „Gruppe progressiver Künstler“ bei. Diese 1920 gegründete und marxistisch orientierte Künstlervereinigung zählt gemeinsam mit der Kölner Dada-Bewegung und dem „Jungen Rheinland“ in der Weimarer Republik zu den wichtigsten künstlerisch-politischen Bewegungen am Rhein. An einer Ausstellung der Gruppe nimmt die Malerin 1926 in Moskau und 1930 in Chicago teil.
Nach 1933 beteiligt sich Margarete Kubicka aktiv am Kampf gegen das NS-Regime. Nach dem Krieg findet sie in ihrem künstlerischen Schaffen zu einer neuen Formensprache. Ihre farblich bestechenden Aquarellserien erzählen – häufig mit allegorischen und mythologischen Rückgriffen – von der erlebten Menschheitskrise. Hierfür stehen die großformatigen Bilder aus den Serien „Der Mensch erobert die Erde“ und „Vergangene, umstrittene, werdende Religionen“.  
Der Künstlerin werden zahlreiche Würdigungen zuteil. So widmen sich u.a. der Neue Berliner Kunstverein (1976) und die Berlinische Galerie (1992) in Ausstellungen ihrem Leben und Werk. Im Jahr 2017 wird eine Brücke in Berlin-Neukölln nach der Künstlerin benannt; 2020 erhält die Bibliothek in Berlin-Britz ihren Namen.