* 25. Dezember 1901 in Hamburg-Finkenwerder; † 1. Juli 1979 in Hamburg-Blankenese
Maler und Grafiker
Eduard Bargheer gehört der Hamburgischen Sezession von 1929 bis zu ihrer erzwungenen Auflösung im Jahr 1933 an. Seine Malerfreundin Gretchen Wohlwill, Mitbegründerin der Künstlervereinigung, bringt ihn bereits 1927 mit der Sezession in Kontakt, an deren Ausstellungen er sich seitdem beteiligt. Ab 1939 wird ihm die italienische Insel Ischia zur zweiten Heimat. Hier entstehen Landschaftsbilder von bezaubernder Leichtigkeit. Mit seinen mosaikartigen, lichten Aquarellen an der Schnittstelle von Gegenständlichkeit und Abstraktion zählt Bargheer zu den bekanntesten Aquarellisten. Sein Gesamtwerk stellt einen der wichtigsten Beiträge Hamburgs zur Malerei der Moderne dar.
Bargheer wendet sich 1924 der Kunst zu. Die Hamburger Kunsthalle kauft 1926 ein Gemälde von ihm an. 1935 begegnet er Paul Klee, dessen Kunst ihn inspiriert. Im selben Jahr reist er auch erstmals nach Ischia und ist fasziniert von der Schönheit der Insel. Unter dem NS-Regime wird dem freiheitsliebenden Maler das Leben zunehmend unerträglich. Seine Kunst gilt als „entartet“. Daher verlässt er im April 1939 Deutschland für mehr als ein Jahrzehnt und wählt Sant’Angelo, später Forio auf Ischia zu seinem Wohnsitz. 1948 nimmt der Künstler an der Biennale in Venedig teil. Ab 1953 wohnt er teils auf der Insel, teils wieder in Hamburg. Mit seiner Teilnahme 1955 und 1959 an der documenta I bzw. II in Kassel wird er international bekannt. 1976 gründet Bargheer die nach ihm benannte Stiftung zur Förderung junger bildender Künstler. Werke des Malers sind heute in der Nationalgalerie Berlin sowie vielen bedeutenden modernen Museumssammlungen vertreten. 2008/09 zeigt die Hamburger Kunsthalle die repräsentative Ausstellung „Eduard Bargheer in Hamburg“. Seit 2017 würdigt das Bargheer Museum in Hamburg die Leistungen des Künstlers.