Projekttitel
Curt Lahs
Objektbeschreibung

* 15. Januar 1893 in Düsseldorf; † 11. Juni 1958 in Berlin
 
Deutscher Maler
 
Curt Lahs’ Malerei ist reich an Farbklängen. Sie weist melodische Schwünge wie auch grafisch wirkende Bildstrukturen auf. Ein lyrisches Lebensgefühl ist den meisten seiner Werke eigen.
 
Curt Lahs bildet sich vor allem autodidaktisch zum Künstler aus. Nur kurzzeitig besucht er 1915 die Düsseldorfer Kunstschule und 1916 die Kunstgewerbeschule in Berlin. 1918 beteiligt er sich in seiner Heimatstadt an der Gründung der Künstlergruppe „Das Junge Rheinland“, die sich für eine moderne rheinländische Kunst einsetzt und zu deren Mitgliedern u.a. auch Otto Dix, Max Ernst, Carlo Mense und Heinrich Nauen gehören. In der Düsseldorfer Galerie Flechtheim hat Lahs 1919 gemeinsam mit Hans von Marées und dem Bildhauer Fritz Claus eine viel beachtete Ausstellung. Die Galerie „Junge Kunst – Frau Ey“, die insbesondere den Malern des „Jungen Rheinland“ eine Plattform bietet, zeigt 1921 eine Einzelpräsentation seiner Werke. 1923 schließt sich Lahs der „Rheingruppe“ an.
 
Der Künstler reist in den zwanziger Jahren nach Holland, Frankreich, Nordafrika, Jugoslawien und Italien. Nach einer kurzen Lehrtätigkeit an der Düsseldorfer Volkskunstschule geht er 1928 als Direktor und Professor an die Academia de pintura y escultura im Instituto de Bellas Artes in Medellín (Kolumbien). Während des Aufenthalts in Medellín lässt sich Lahs auch von südamerikanischen Bildmotiven inspirieren. 1930 kehrt er nach Berlin zurück, um an der Staatlichen Kunstschule (heute UdK) zu unterrichten.
 
Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten wird Lahs wegen antifaschistischer Betätigung und „entarteter Kunst“ seines Amtes enthoben. Ohne Anklage kommt er für zwei Monate „in Schutzhaft“. Danach lebt er mit seiner Familie überwiegend im Ausland – zunächst in Frankreich, später in Jugoslawien und Italien –, wo er Kollektivausstellungen initiiert. Auf Anordnung des deutschen Konsulats in Italien muss er mit seiner Familie 1942 das Land verlassen. Er wird zum Reichsarbeitsdienst gezwungen und 1944 zur Wehrmacht eingezogen. 1943 verbrennen bei einem Bombenangriff auf Berlin seine eingelagerten Arbeiten.
 
Nach dem Krieg arbeitet Lahs in Quedlinburg als freischaffender Maler. In den Berliner Galerien Gerd Rosen und Bremer stellt er 1946 und 1947 aus. An der Pädagogischen Fakultät der Universität Halle erhält er 1947 eine Anstellung als Lehrer. Im wiedereröffneten Hallenser Moritzburgmuseum hängen im Oktober 1948 auch seine Bilder. Als er in der sowjetischen Besatzungszone infolge der Formalismus-Debatte Repressionen befürchten muss, flüchtet er nach West-Berlin. Hier tritt er 1949 an der Hochschule für bildende Künste eine Professorenstelle an. In den Berliner Jahren entsteht ein farbintensives, überwiegend abstraktes Werk, in dem Gegenständliches immer wieder anklingt.
 
Sein Schaffen wird 1952 mit dem Kunstpreis „Stahl und Eisen“ der Stadt Düsseldorf und 1954 mit dem „Großen Kunstpreis Berlin“ geehrt. Lahs‘ Werke befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen, u.a. in der Neuen Nationalgalerie Berlin, der Berlinischen Galerie und im Stadtmuseum Düsseldorf.