Joseph Mader – Ein Künstler wird wiederentdeckt

Pressemitteilung vom

„Die Möwe“ zeigt als erste Galerie in Berlin Werke des Malers am Ku´damm

 

Der Maler Joseph Mader (1905-1982), der in den frühen 1930er Jahren stark unter dem Eindruck der Kunst von Max Beckmann stand, gehört zu den jüngsten Wiederentdeckungen der Klassischen Moderne. Seit diesem Jahr trägt auch die Städtische Galerie im Lenbachhaus in München mit einer Fotodokumentation von Bildern des Malers dazu bei, das Lebenswerk von Joseph Mader sichtbar zu machen und für die Kunstgeschichte zu erschließen.
 
Als erste Galerie in Berlin gibt die Salongalerie „Die Möwe“ diesem in Landshut, München und Moosburg beheimateten Künstler ein Forum und präsentiert in den Räumen am Kurfürstendamm 71 vom 24. November bis 2. Dezember 2023 Werke aus seinem Gesamtschaffen. Zahlreiche Gemälde, Zeichnungen und Aquarelle verdeutlichen, dass der Künstler das Potenzial hatte, einer der ganz Großen zu werden, wenn der Nationalsozialismus seine Karriere nicht abgebrochen hätte.
 
Mader stand nach seinem Studium an der Münchner Kunstgewerbeschule und den Kölner Werkschulen 1931 am Beginn einer vielversprechenden künstlerischen Laufbahn. Zu seinen Freunden und Förderern zählten der Münchner Galerist Günther Franke, der Verleger Reinhard Piper und Eberhard Hanfstaengl, der als Direktor des Münchner Lenbachhauses und später der Berliner Nationalgalerie Bilder von Mader für die Sammlungen ankaufte. 1932 zeigte die Galerie Günther Franke erstmals Werke des 27-jährigen Mader in einer vielbeachteten Präsentation. Die künstlerische Auseinandersetzung des jungen Malers mit seinem Vorbild Max Beckmann wird in der Berliner Ausstellung vor allem in großformatigen Papierarbeiten vom Beginn der 1930er Jahre deutlich. Während des Nationalsozialismus zog sich der Maler aufgrund seiner Aversion gegen die NS-Kunstdoktrin und nach wiederholtem Ausschluss von Ausstellungen aus dem öffentlichen Kunstleben zurück. 1941 wurde er zum Militärdienst einberufen, und im Januar 1945 zerstörten Bomben sein Münchner Atelier.
 
Nach 1945 setzte sich im Schaffen des Künstlers die ihm wesenseigene lyrisch-zarte Sensibilität durch, mit der er seiner Liebe zur Schöpfung vielfältigen Ausdruck verlieh. Obwohl der Maler nach 1945 immer wieder in Ausstellungen vertreten war, nahm der Kunstbetrieb in einer Zeit, in der vor allem die abstrakte Bildsprache gefragt war, seine figurativen Werke kaum wahr. Erst seit wenigen Jahren wird dank privater Initiativen, Stiftungen und Präsentationen die Größe seiner Kunst wiederentdeckt, die in einer eigenen Formensprache vom „Reichtum der Sichtbarkeiten“ kündet.
 
Zur Eröffnung der Ausstellung am Freitag, dem 24. November 2023, wird der Enkel des Künstlers und Leiter des Joseph Mader Archivs, Maximilian Mader, über Leben und Werk seines Großvaters im Gespräch mit dem Literaturwissenschaftler Paul Werner Wagner berichten. Dazu laden wir Sie um 18.00 Uhr in die Räume am Kurfürstendamm 71, 1. Etage, in 10711 Berlin herzlich ein.
 
Ausstellungsdauer: 24. November bis 2. Dezember 2023
Öffnungszeiten der Ausstellung: Mo bis Sa von 14 – 18 Uhr sowie nach Vereinbarung
Pressekontakt: Claudia Wall, Tel.: +49 (0)170 7815045 | mail@salongalerie-die-moewe.de

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PDF Pressemitteilung (1,3 MiB)

Joseph Mader | Sturz | 1931 | Mischtechnik | 66 x 91,5 cm
Joseph Mader | Sturz | 1931 | Mischtechnik | 66 x 91,5 cm
Joseph Mader | Landstreicher und Mädchen | 1931 | Bleistift auf Papier | 55 x 71 cm
Joseph Mader | Landstreicher und Mädchen | 1931 | Bleistift auf Papier | 55 x 71 cm
Joseph Mader | Adler | 1932 | Mischtechnik | 70,3 x 55 cm
Joseph Mader | Adler | 1932 | Mischtechnik | 70,3 x 55 cm
Joseph Mader | Badende | 1930 | Mischtechnik | 47 x 63 cm
Joseph Mader | Badende | 1930 | Mischtechnik | 47 x 63 cm
Joseph Mader | Herbstlicher Wald | 1960 | Mischtechnik | 44 x 62 cm
Joseph Mader | Herbstlicher Wald | 1960 | Mischtechnik | 44 x 62 cm

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