Projekttitel
Wolfgang Frankenstein
Objektbeschreibung

* 15. Mai 1918 in Berlin; † 7. März 2010 in Berlin
 
Deutscher Maler und Grafiker
 
Wolfgang Frankensteins frühe Bilder gehören zur Kunst der Berliner Avantgarde nach dem Zweiten Weltkrieg. Über alle Schaffensphasen hinweg verbindet er Abstraktion und Gegenständlichkeit.
Frankenstein erhält als Kind Zeichenunterricht bei Paul Kuhfuss. Bei Max Kaus absolviert er von 1933 bis 1937 ein Abendstudium an der Kunstgewerbeschule Berlin-Charlottenburg. Ab 1939 ist er im Zweiten Weltkrieg eingesetzt. Als „Halbjude“ wird er 1941 aus dem Kriegsdienst entlassen. Er nimmt ein Studium an der Hochschule für Bildende und Angewandte Kunst in Berlin auf und befreundet sich hier mit Waldemar Grzimek und Gerhard Moll. 1942 erhält er Studienverbot und wird dienstverpflichtet. Nach dem Erhalt eines Gestellungsbefehls für ein Arbeitslager unternimmt er einen Selbsttötungsversuch. Frankenstein gehört nach dem Krieg zu den ersten und wichtigen abstrakten Künstlern. 1947 hat er eine Einzelausstellung in der Berliner Galerie Rosen, deren künstlerischer Leiter er von 1948 bis 1951 ist. In dieser Zeit gehört Frankenstein gemeinsam mit Jeanne Mammen, Werner Heldt, Hans Laabs u.a. auch zum Kabarett „Die Badewanne“. Von 1952 bis 1955 ist er Aspirant bei Heinrich Ehmsen an der Akademie der Künste in Ostberlin. 1953 siedelt der Maler nach Ostberlin über. In den folgenden Jahrzehnten entstehen große Wand- und Tafelbilder, u.a. in Betrieben, Heimen und Bahnhöfen. 1962 erfolgt Frankensteins Berufung als Professor an die Universität Greifswald. Von 1968 bis 1983 leitet er das Institut für Kunsterziehung an der Humboldt-Universität Berlin.
In Westberlin wird der weitgehend Vergessene 1993 von der Berlinischen Galerie als Gesamtberliner Künstler mit einer Retrospektive wiederentdeckt.